Ehemaliger Synagogenstandort

Begonnen am: 04.02.2018
Von: Herr Dr. Hermann Müller
Sparte: Kultur


Über dieses Projekt:

Dieses Projekt beschreibt Thema und Fortschritt zur Begutachtung und Sicherung des Geländes der alten Heppenheimer Synagoge, die damals auf dem heutigen Gelände der Bürgerstiftung stand.


Dr. Hermann Müller, Vorstandsmitglied des Heppenheimer Geschichtsvereins, leitet dieses Projekt.



Herr Dr. Hermann Müller, Heppenheim

Die ganze Geschichte:

Viele Helfer unterstützten uns bisher bei Freilegung, Untersuchungen und dauerhaften Sicherung der Fundstelle

Wir haben mit vielen Helfern in mehreren Arbeitseinsätzen unser Grundstück, auf dem die frühere Synagoge stand, gereinigt, instand gesetzt und renaturiert.

Der noch teilweise im Boden erhaltene Boden des Innenraums der Synagoge wurde teilweise freigelegt und zur Sicherung wieder mit Erde und Schutt zugedeckt. Daneben wurde das Gelände exakt vermessen.

Hier berichten wir über die verschiedenen Aktionen zum ehemaligen Standort der Heppenheimer Synagoge.


Dr. Hermann Müller und Kurt Vettel


Projekt Nachrichten

10.10 2020

Bürgerstiftung unterstützt Ausstellung zur Synagoge

Anlässlich des 120. Jahrestages der Einweihung der neuen Synagoge am Starkenburgweg am 10. Oktober 2020 hatten das Stadtmuseum und Stadtarchiv eine Ausstellung unter dem Titel "Zerstört, doch nicht vergessen" organisiert und vorbereitet. Die Bürgerstiftung Heppenheim hat die Ausstellung mit Funden vom Synagogengelände unterstützt. Dies waren Reste von Dachziegeln, eine Fliese vom Fußboden vor der Apsis und ein gusseiserner Deckel von einem Ofen. Bei der Vorbereitung der Ausstellung wurde mit Frau Dr. Angela Forberg von der Heinrich Metzendorf Schule in Bensheim ermittelt, dass die im Brandschutt gefundenen Dachziegel der Synagoge von der Ziegelfabrik in Speyer aus rotem Ton hergestellt, dann ein schwarzer Tonschlicker als Engobe aufgetragen wurde und anschließend gebrannt wurden. Somit erhielt die Synagoge ein schwarzes Dach.

Bei zwei Führungen auf dem Synagogengelände zeigte das Vorstandsmitglied Dr. Hermann Müller nicht nur den Synagogenstandort, sondern auch weitere Relikte (Firststein, Kragsteine, Teppichstangen aus Messing u.a.). Den Abschluss bildete der Keller der Bürgerstiftung, der unter dem Gelände liegt, baulich jedoch nicht mit der Synagoge in Verbindung steht und schon früher angelegt wurde.

Die Teilnahme an der Ausstellung einschließlich der Führungen ermöglichte neue Kontakte und Informationen zur Arbeit der Bürgerstiftung im Allgemeinen und zur Arbeit für einen Bürgerpark im Speziellen. Darüber hinaus zeigte die Ausstellung die gute Kooperation miteinander.


Dr. Hermann Müller

19.10 2018

Vermessung des Synagogen-Standorts

Heute war unser Zeitstifter Manfred Bräuer mit 3 Azubis auf dem Synagogengrundstück. Professionell wurden gemäß unserer Abstimmung mindestens 12 Punkte vermessen und markiert. 10 Fluchtstangen wurden gesetzt. Das genaue Ergebnis erhalten wir nach Auswertung durch die Azubis.

Herzlichen Dank an Herrn Bräuer und die Azubis!

Die Ausmessung des Synagogenstandortes ist sehr hilfreich für unsere weitere Planung. Die Messpunkte zeigen, dass die heutigen Stützmauern und die Haupttreppe nicht zur Synagoge gehören. Zwei Stellen lassen vermuten, dass am Turmstumpf noch ein Originalfundament und an der Toilette noch ein Fundamentteil der Synagoge vorhanden sind.


06.10 2018

THW-Einsatz zur Entfernung von Wurzelstöcken

„Wurzelziehen“ auf dem Synagogengrundstück

Heppenheimer THW unterstützt die Bürgerstiftung

Am 9. November werden es 80 Jahre seit der brutalen Zerstörung der Heppenheimer Synagoge in der Reichskristallnacht. Bis auf die Grundmauern wurde das schöne Metzendorf-Gebäude durch Brandstiftung und Sprengungen der SA sowie erzwungenen Abriss durch die Juden vernichtet.

Seitdem werden die spärlichen Reste durch eine rund einen Meter dicke Schuttschicht bedeckt, in der im Laufe der Zeit Bäume und Büsche zu beachtlichen Größen herangewachsen sind. Nach deren Fällungen blieben die Wurzeln im Erdreich und störten die Einebnung und Gestaltung des Areals.

Jetzt hat das Heppenheimer THW mit einer Bergungsgruppe unter Zugführer und Jugendbetreuer Frederick Brand mit 6 Männern für die Bürgerstiftung auf dem schwer zugänglichen Gelände drei große Wurzeln aus der Erde gezogen. Dazu waren die freiwilligen Helfer mit drei Einsatzfahrzeugen ausgerückt und bestens ausgerüstet. Viel körperliche Arbeit war nötig, um die Wurzeln ausreichend freizulegen, damit ein Seilzug für das eigentliche „Wurzelziehen“ eingesetzt werden konnte.

Die Bürgerstiftung freut sich über diese Hilfe, denn sie ermöglicht weitere Arbeiten auf dem Synagogengelände und ist ein sichtbares Zeichen der guten Zusammenarbeit.


Dr. Hermann Müller

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